Alle zwei Jahre findet im hessischen Bad Salzhausen das Internationale Bildhauersymposium statt. Der besondere Reiz: Die Werke werden innerhalb eines zehntägigen Arbeitsprozesses direkt im Kurpark erschaffen. So können die Besucher die unterschiedlichen Entwicklungsphasen mitverfolgen.

Die Bildhauerin Birgit Feil war im Jahr 2013 unter den zehn eingeladenen Künstlern. Als frühere Gastgeberin des Stuttgarter Acrystal-Workshops und Schöpferin von vielen Skulpturen aus Acrystal kennt sie sich ausgezeichnet mit dem Werkstoff aus und wählte ihn auch für dieses Projekt.

Vier Stühle hat Frau Feil auf eine Lichtung im Kurpark gestellt. Drei davon sind leer und laden zum Verweilen ein. Zu einer Begegnung mit der Figur, die auf dem vierten Stuhl sitzt, einer sommerlich gekleideten Frau mit flotter Kurzhaarfrisur. Obwohl die Grundfarbe der gesamten Skulptur hellgrau ist, wirkt sie durch ihren Detailreichtum doch wie ein lebendiger Mensch. Keine Farben lenken von ihrem Gesichtsausdruck ab, der schwer zu deuten ist. Ist sie traurig, verträumt oder nachdenklich? Hat sie resigniert oder ruht sie sich nur etwas aus?

Aus Ton hat Birgit Feil die wartende Person modelliert, anschließend erstellte sie eine Negativform aus Silikon. Versehen mit einer Stützschale aus Gips, transportierte sie diese nach Bad Salzhausen und formte die Figur vor Ort mit Acrystal Prima aus. Nach der Bemalung mit Acrylfarbe und einem Überzug aus Acrystal Finition war sie wetterfest und überstand die eineinhalb Jahre im Kurpark ohne Schaden. Danach zog sie um nach Weissach im Tal, wo sie bis 2017 auf dem Skulpturenpfad anzutreffen sein wird.