Acrystal-Anwenderbericht


Bühnenbild aus Acrystal für die Staatsoper im Schiller Theater Berlin


Ein imposanter, bühnengroßer, sich zum Saal hin öffnender, düsterer Tunnel mit markanten Rillen an der Oberfläche ist das Einheitsbühnenbild der Freischütz-Inszenierung in der Staatsoper im Schiller Theater Berlin.

Am 18. Januar 2015 fand an der Staatsoper im Schiller Theater die Premiere der romantischen Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber statt, inszeniert von Michael Thalheimer. Bühnenbildner Olaf Altmann hat die Motivik der Oper aufgegriffen und ins Visuelle umgesetzt. Der Schusskanal eines Gewehrs hat ihn zur Entwicklung des Einheitsbühnenbilds inspiriert, das während der gesamten zweistündigen Spielzeit zu sehen ist. Das Publikum blickt auf den Eingang einer die Bühne füllenden, düsteren Höhle mit rissigen Wänden, die sich trichterförmig nach hinten verengt und in einer kreisrunden Öffnung endet. In diesem riesigen Tunnel findet die Handlung statt.

Vorgehen
Stefan Dutschmann, Projektleiter Dekorationsbau beim Bühnenservice der Stiftung Oper in Berlin, und sein Team waren mit der Umsetzung der Idee von Olaf Altmann betraut. Nach dessen Entwürfen und Vorstellungen erstellten sie zunächst Konstruktionszeichnungen und fertigten Muster für Oberflächenstrukturen und die Farbauswahl an. Die einzelnen Segmente des Tunnels verfügen über eine Stahlgrundkonstruktion und sind verfahrbar. Daran montiert wurden angefertigte Holzelemente, jedes mit geschnitzter Oberflächenstruktur und gefüllt mit Styropor. Anschließend erfolgte das Herstellen der Übergänge.

Als nächster Arbeitsschritt wurden die Holzelemente wieder entfernt und mit vorgefärbtem Acrystal bearbeitet, die Farbgestaltung erfolgte nach Vorgaben des Bühnenbildners. Acrystal wurde gewählt, weil es modellierfähig ist und geeignet für begehbare Flächen, zudem entsteht keine Geruchsbelästigung bei der Verarbeitung. Empfohlen wurde es von einem Kollegen, der Erfahrung mit Acrystal hat und den Werkstoff bereits in großem Umfang für ähnliche Beanspruchung verwendet hat. Zwanzig Handwerker verschiedener Gewerke haben circa zwei Monate am Bühnenbild gearbeitet.

Materialverbrauch:
•    Diverse Stahlprofile: ca. 3 t
•    Holzplattenmaterial: ca. 800 m2
•    Lattenmaterial: ca. 3 000 lfm
•    Styropor: ca. 400 m3
•    Acrystal: ca. 1 700 kg
•    diverse Rollen, Farben, Klebstoffe usw.
Farbliche Bearbeitung: Mixol Abtönkonzentrat, AVA Vollton schwarz, Capatrend schwarz.

Bildergalerie (Zoom und Blättern per Klick)

Text: PKM Petra Kieninger Marketing
Fotos: © Katrin Ribbe

 

zum Newsletter >