Anwenderbericht


Eingangstor zum Festival „Wacken Open Air“ aus Acrystal

Das beschauliche Dorf Wacken bei Itzehoe hat nur ungefähr 1 800 Einwohner und ist trotzdem weltbekannt. Zumindest in der Heavy-Metal-Szene. Denn in der norddeutschen Provinz findet jährlich ein dreitägiges Festival statt, währenddessen sich die Zahl der Menschen dort fast um das Fünfzigfache erhöht.

Das Logo des „Wacken Open Air“ ist ein Bullenschädel, ein Skull. Die multidisziplinären Künstler Maja Thommen und Hannes Jung, die den Auftrag über Konzept und Realisation des Eingangstors zum VIP-Bereich erhalten hatten, haben das Design dieses etablierten Festival-Logos aufgegriffen. Eine pompöse Großskulptur in Form des bekannten Schädels bot im August 2012 einem Teil der Besucher Einlass auf das knapp 200 Hektar große Gelände.

Grundsätzliches
Die Schädel-Skulptur sollte möglichst leicht und zerlegbar sein, da sie auf- und abgebaut werden musste. Wie auf dem neben- stehenden Foto zu sehen ist, besteht das Werk aus 4 Teilen: Die beiden Hörner sind abnehmbar, der Schädel ist in der Mitte geteilt.
Der aus Styropor geformte und mit eingelassener Eisenstruktur verstärkte Körper wurde mit Quadraxial-Glasgelege und ca. 350 kg Acrystal überzogen.

Arbeitsablauf
Zunächst wurde ein 1 : 10-Ton-Modell erstellt, danach ein CAD-Modell. Nachdem auch die Daten der Windlastberechnung vorlagen, konnten das tragende Eisengestell konzipiert und der Materialbedarf ermittelt werden. In den Werkstätten des bbk in Berlin wurde die grobe Form des Schädels auf den Boden übertragen und darauf die Grundform aus Styroporblöcken verklebt.

Als Verbindungsmittel bewährte sich, auch für alle folgenden Arbeiten, ein Zweikomponenten-PU-Schaum, den das Team, inzwischen verstärkt um den Brasilianer Erico Moreira, selbst mischte. Die Eisenstruktur wurde geschweißt – mit Flanschen für die Hörner sowie den Anschlusspunkten für die Aufhängung – rückseitig in den Schädel eingelassen und eingeschäumt. Danach folgte das Finish der Vorderseite, das detailgetreue Schnitzen des Styropors.

Die fertige Styroporform wurde mit 2–3 Lagen Quadraxial-Gelege und Acrystal überzogen. Danach folgten mehrere Lagen thixotropiertes Acrystal, sodass auch die Struktur des Glasgeleges verdeckt war. Insgesamt wies die Acrystal-Schicht eine Dicke von 4–7 mm auf.

Nach der Trocknung wurde die Oberfläche mit einer Acryllackschicht versiegelt. Beim abschließenden Finish experimentierten die Künstler mit Tonmehl und verschiedenen Abtönfarben, um eine haptische, nicht glänzende Oberfläche zu erhalten. Dank der guten Vorbereitung konnte die Bauphase, also die komplette Realisierung des Schädels, nach nur 15 Tagen abgeschlossen werden.

Materialbedarf
250 kg Acrystal Basic Crystal
100 kg Acrystal Prima
4 kg Retarder (Verzögerer)
4 kg Thixotropierer (Verdicker)
75 m² Quadraxialgelege
9 m³ Styropor
PU-Schaum
Eisenrohr, Flachstahl
Acryllack, Abtönfarben, Tonmehl

Informationen über die Künstler
Maja Thommen: http://www.maja-explosiv.com
Hannes Jung: http://www.atlantis-special.ie

Bildergalerie (Zoom und Blättern per Klick)

Text: PKM Petra Kieninger Marketing

 

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