Acrystal-Anwenderbericht


Hängende Acrystal-Figurengruppe

„Die Figuren verlassen den Sockel – sie hängen!“ ist die Neuigkeit der Bildhauerin Birgit Feil. Über ihre realistisch anmutenden Skulpturen, die alle mit Vornamen betitelt sind, haben wir bereits berichtet. Bisher standen sie auf Podesten oder saßen auf einer Bank, nun schwingen sie sich in luftigen Höhen am Trapez.

Im Projektraum der Stuttgarter Galerie „Schacher – Raum für Kunst“ hängen die Trapezstangen an Seilen von der Decke. Die beiden Männer stützen sich in Fliegerposition an der Stange ab, drei Frauen sitzen gemütlich oder schaukelnd darauf. Susanna hängt mit durchgestreckten Armen scheinbar mühelos an der Stange und scheint keinen Klimmzug zu planen. Keiner ist in Sport-Outfit gewandet, die Damen tragen sogar Rock oder Kleid, Robert eine Krawatte.


Herstellungsablauf

Um die Haltung der Figuren und den Faltenwurf der Kleidung stimmig einfangen zu können, bat Frau Feil einige Bekannte, die erforderlichen Positionen an der Turnstange auf dem Spielplatz vor ihrem Atelier einzunehmen. Anhand der entstandenen Fotos modellierte die Leonberger Künstlerin in Ton und erstellte davon eine Negativform in Silikon und Gips. Beim Abguss mit Acrystal beschränkte sie sich auf eine Schicht, damit die Figuren recht leicht blieben, und verstärkte dafür mit Glasstapelfasergewebe. In Susannas Arme fügte sie zudem einen festen Draht ein, der bis in die Stange reicht, an der sie hängt.

Auch wer genau hinschaut, wird nicht sofort erkennen, dass einige Körperteile doppelt vorhanden sind: Die Formen von Robert und Elena wurden zweimal ausgegossen. Bei der Frauenfigur wurden der Rumpf und der Kopf durchtrennt, anders zusammengeklebt und mit Acrystal nachmodelliert. So erzielte Frau Feil die gleiche Figur in anderer Haltung. Die zweite Männerfigur hingegen blieb unverändert, hängt jedoch schräger.

Abschließend wurden die Skulpturen leicht mit Acrylfarben bemalt, danach erfolgte ein Auftrag von verdünntem Acrystal Finition. Die Anregung für die Figurengruppe erhielt Birgit Feil von Galerist Marko Schacher. Den Werkstoff Acrystal wählte sie, weil er leicht, ungiftig sowie stabil ist und viele Möglichkeiten bietet.

Bildergalerie (Zoom und Blättern per Klick)

Bis zum 7. Januar 2019 ist die Figurengruppe im Galerienhaus „Schacher – Raum für Kunst" in Stuttgart ausgestellt. Informationen über die Künstlerin unter www.birgitfeil.de