Praxisbericht Großbauteile II

Maßgeschneidertes Laminierharz zur Herstellung des Gondelgehäuses einer Windenergieanlage - Teil 1 -

Für die Großmann Kunststofftechnik GmbH entwickelte das Team der Anwendungstechnik ein maßgeschneidertes Laminierharz. Es kommt zum Einsatz beim Testlauf, in dem die neue Gehäusegeneration im RTM light-Verfahren hergestellt wird.

Gondel oder Generatoreneinhausung wird der Teil der Windkraftanlage genannt, der den gesamten Maschinensatz enthält, wie zum Beispiel den Generator oder das Getriebe. Dieses Gehäuse entspricht ungefähr der Größe eines Einfamilienhauses. Ein Spinner ist eine Stromlinienverkleidung der Rotornabe.

Die Großmann Firmengruppe mit Hauptsitz in Lunden (Schleswig-Holstein) ist Hersteller von Produkten aus glasfaserverstärkten Kunststoffen. Ein fester Bestandteil der Produktionspalette ist u. a. die Produktion von Gondelgehäusen und Spinnerverkleidungen. Hergestellt wurden diese bisher im Handlaminierverfahren.

Im Rahmen der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Großmann Firmengruppe, erhielt das Lange+Ritter-Team der Anwendungstechnik Einblick in die Produktionsverfahren. Während einer Projektbesprechung, in diesem Fall mit der Großmann Kunststofftechnik GmbH, entstand die Idee, die neue Generation der Gondelgehäuse als Testlauf im RTM light-Verfahren mit einer festen Gegenform herzustellen. Die Aufgabe von Lange+Ritter lag u. a. in der Entwicklung eines maßgeschneiderten Laminierharzes zur Herstellung der GFK-Verkleidung.

Dabei versprach man sich Effizienzgewinn durch:

  • Höhere Bauteilqualität auf immer gleich bleibendem Niveau.
  • Gewichtsreduzierung.
  • Steigerung der Produktionsgeschwindigkeit.
  • Beidseitig glatte Oberflächen bedingt durch Form und Gegenform.

Noch ist das Projekt in der Erprobungsphase, einige Formen müssen noch gebaut und Rohstoffe definiert werden. Die ersten Ergebnisse sind aber vielversprechend, sodass seitens der Großmann Kunststofftechnik GmbH die Entscheidung getroffen wurde, den kompletten Formensatz für diese neue Gehäusegeneration auf die Fertigung im RTM light-Verfahren auszurichten.

Anforderungsprofil des Kunden

  • Mechanische und thermische Festigkeit: Typ 1130 nach DIN 16946, Teil 2.
  • Kostengünstig.
  • Laminatstärken bis 20 mm – Spitzentemperatur bei Aushärtung < 90°C.
  • Lange offene Zeit > 40 Minuten.
  • Schrumpfarme Aushärtung.
  • Absenkung der Peaktemperatur.
  • Niedrige Viskosität beim Laminieren.
  • Schneller Thixotropieaufbau, damit das Harz auch an senkrechten Wänden nicht ausläuft.


Eingesetzt wurde das extra für diese Anwendung maßgeschneiderte Handlaminierharz
ENYDYNE H-68677 TAE von CCP mit einer dynamischen Viskosität (beim Laminieren) von 270 mPas und einer statischen Viskosität beim Aushärten von 820 mPas. Die Gelierzeit liegt mit
1,5% BUTANOX M50 bei 53 Minuten. Die Peaktemperatur liegt bei 65°C und wird nach ca. 87 Minuten erreicht.

Weitere Informationen über die Großmann Firmengruppe unter www.grossmanngfk.de

Text: PKM Petra Kieninger Marketing

 

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