Acrystal-Anwenderbericht


Brunnenskulpturen aus Acrystal


„Fountain against Torture” – Brunnen gegen Folter – ist der Titel der Kunstinstallation, die in der Zeit vom 6. bis 13. Oktober 2015 als Aktion der Menschenrechtsorganisation Amnesty International auf dem Goetheplatz in Bremen zu sehen war.

Das interaktive Kunstwerk von Erik Tannhäuser stellt die Foltermethode „Waterboarding“ (simuliertes Ertränken) dar und besteht aus einem Brunnen und zwei Skulpturen. Durch den Einwurf eines Euros an einer dazugehörenden Stele konnten Passanten für kurze Zeit den Wasserstrahl stoppen, den die symbolisierte Figur des Folterers über das Gesicht des Gefangenen schüttet, und mit dieser Spende ein Zeichen gegen Misshandlung setzen.

Vorgehen
Alle sichtbaren Körperteile der beiden Figuren wurden mit Acrystal gefertigt, die Hände und Füße im Gießverfahren. Hierfür erstellte Erik Tannhäuser Negativformen aus Gips. Nach dem Einreiben mit Vaseline als Trennmittel goss er die flüssige Acrystalmischung in die Formen.

Die Grundform der Personen modellierte der Künstler aus Styropor. Anschließend tränkte er Quadraxial-Glasgelege mit Acrystal und laminierte dieses auf die Styroporkörper. Den so entstandenen Figuren legte er in Epoxidharz getränkte Kleidungsstücke an.

Nach dem Austrocknen wurden die Oberflächen mit dem Rotexschleifer poliert (80er bis 120er Körnung). Für die Grundierung verwendete Herr Tannhäuser Fassadenfarbe, die farbliche Struktur gestaltete er mit Latexbinder und Mixol Flüssigpigment.

Das Wasserbecken wurde aus Polyester gefertigt, die Brunnenelemente sind aus Holz.

Resultat
Herr Tannhäuser hatte bereits mit Acrystal gearbeitet und kam erneut problemlos mit dem Werkstoff zurecht. Er lobte die einfache Handhabe und die Möglichkeit, das Material zu verdicken. Dem Laminat aus Acrystal und Gelege bescheinigt er sehr gute Stabilität. Von der Negativform ließ sich Acrystal gut trennen.
Besonders positiv hebt der Künstler hervor, dass Acrystal ungiftig ist, schnell aushärtet und sich sehr gut weiterverarbeiten lässt.

Unterstützt von zwei weiteren Künstlern, arbeitete Erik Tannhäuser drei Wochen an dem Kunstwerk, das auf großes Medieninteresse stieß.

Materialverbrauch:
•    28 kg Acrystal Pulver und Flüssigkeit
•    10 m² Quadraxial-Glasgelege
•    Verdicker, Verzögerer
•    Styropor (Unterbau)
•    Bewehrung aus Stahlstangen

Bildergalerie (Zoom und Blättern per Klick)

Weitere Informationen über das Walthari Atelier für plastische Sonderanfertigungen unter: www.walthariatelier.com

Text: PKM Petra Kieninger Marketing