Anwenderbericht


Kulissenbau für Filmproduktion aus Acrystal

Studierende der Filmakademie Baden-Württemberg bauen Schlucht aus Acrystal - Setdesign wie aus
einem Guss

„Sieben Todsünden“ - unter diesem Motto stand der interdisziplinäre Workshop der Abteilungen Szenenbild und Bildgestaltung/Kamera an der Filmakademie Baden-Württemberg. Zu jedem der sieben Laster entstand ein Kurzfilm, der in einem aufwändigen Szenenbild realisiert werden sollte. Alle Filme spielten in einer fantastisch anmutenden Schluchtenlandschaft, ein wellenartiges, über mehrere Meter freitragendes Gebilde. „Gips hätte hier einen viel zu großen Unterbau benötigt“, erklärt  Bernd Michalek, Studiomeister an der Filmakademie. „Dieses komplexe Set verlangte deswegen einen speziellen Werkstoff, der vor allem flexibel einsetzbar ist“.
Nach langer Suche fand Werkstattleiter Jürgen Wein mit Acrystal ein Acrylharz, das diesen Anforderungen gerecht wurde: „Der Grundstoff ist ungiftig, geruchlos und mit Wasser abwaschbar. Außerdem ist der Werkstoff ohne Wärmezufuhr leicht zu modellieren. Da er keinerlei aggressive Bestandteile oder Lösungsmittel enthält, ist er auch für die Nachbearbeitung sehr gut geeignet. Dadurch konnten die Studierenden Farbe bedenkenlos auftragen. Perfekte Voraussetzungen für das „Todsünden“- Szenenbild“.

Sieben Todsünden und ein Set
Sieben Todsünden und ein SetNach der Fertigstellung des Entwurfs wurde das Grundgerüst aus Hasendraht geformt. Darauf wurden in Acrystal getränkte Glasfasermatten gelegt. Wie beim Gipsen musste das Material danach sofort geformt werden, da es sehr schnell trocknet. Katrin Brösicke, Studentin an der Filmakademie, die selbst Hand anlegte, schwärmt: „Das Arbeiten mit Acrystal war ungewohnt, aber toll. Wir konnten die verschiedensten Formen realisieren und die Schlucht so gestalten, wie es der Entwurf vorsah. Vor dem Austrocknen konnten wir das Material flexibel nachbearbeiten. Es erschien entweder rau, körnig oder glatt. Auch das problemlose Streichen mit Farbe erweiterte unseren künstlerischen Gestaltungsfreiraum“.Herbert Kiefer, Anwendungstechniker bei Lange+Ritter und Acrystal-Profi ließ es sich nicht nehmen, die Studierenden beim Kulissenbau zu unterstützen. Eigentlich wollte er „nur kurz vorbeischauen“ und das Team bezüglich der richtigen Mischung und Handhabung beraten, kurze Zeit später sah man ihn aber schon im Arbeitskittel mittendrin im Geschehen tatkräftig bei der Arbeit. Schließlich hat auch er nicht jeden Tag die Gelegenheit, bei so großen Projekten mitwirken zu können. Die Schutzmasken, die er vorsorglich mitgebracht hatte, wurden nicht benötigt. Obwohl die Türen des Studios meist geschlossen waren und große Mengen Acrystal verarbeitet wurden, gab eine keine störende Geruchsentwicklung. „Es riecht, wie wenn eine Tapete frisch gestrichen wurde“, sagte einer der Studierenden. Auch die Arbeitshandschuhe wurden schnell abgestreift. „Ein bisschen Handcreme hinterher, das reicht!“ wurde befunden.Zurzeit wird Acrystal wieder in einer aktuellen Produktion von Studierenden der Filmakademie eingesetzt. Diesmal zur Nachstellung von Betonwänden. (Näheres dazu erfahren Sie einem der nächsten Acrystal-Rundbriefe)

Informationen über die Filmakademie Baden-Württemberg:
Die Filmakademie Baden-Württemberg ist eine der renommiertesten Ausbildungsstätten für Film und Medien in Deutschland. 2006 feierte sie ihr 15-jähriges Bestehen. Jährlich unterrichten mehr als 300 Gastdozenten die ca. 450 Studierenden. Das projektorientierte Lehrkonzept „learning by doing“ umfasst sowohl theoretische Lehrveranstaltungen wie auch die praktische Filmproduktion. Auch international hat die Filmakademie einen exzellenten Ruf. Die Studierenden gewinnen regelmäßig Preise auf Filmfestivals.

Weitere Informationen finden Interessierte unter:
http://www.filmakademie.de/