Acrystal-Anwenderbericht


Lebensgroße Skulptur Johannes Brenz



„Hier Brenz! Feuer und Flamme für Reformation“ ist das Thema des Skulpturenweges in Weil der Stadt, der am 7. Mai 2017 eröffnet wurde. Erinnert werden soll an den Sohn der Stadt Johannes Brenz (1499–1570), der im Namen Martin Luthers die Reformation in den deutschen Südwesten brachte. Die Künstlerin Birgit Feil wurde neben weiteren Kunstschaffenden gebeten, sich an diesem Projekt zu beteiligen und hatte gerne zugesagt. Da sie sich vorwiegend mit dem Modellieren von Menschen befasst (siehe Bericht im letzten Newsletter), war es für sie naheliegend, Johannes Brenz selbst darzustellen. Auf historischen Abbildungen sind dessen Gesichtszüge ernst und steif. Frau Feil hatte die Absicht, den bekannten Luther-Schüler lebensnaher zu gestalten. Deshalb ist er in einem Talar heutiger Zeit gewandet, wie ihn die evangelischen Pfarrer tragen. Und er hat seinen typischen Hut nicht auf dem Kopf, sondern hält ihn in der linken Hand. Die andere Hand streckt er dem Betrachter entgegen. Der Stahlrahmen – gefertigt von einer Schlosserei – symbolisiert einen Durchgang. Brenz tritt nach vorne beziehungsweise nach draußen, aus der alten Zeit in eine neue.

 

Herstellungsablauf (Zoom per Klick)
Zunächst hat die Leonberger Künstlerin Fotos des evangelischen Pfarrers aus Warmbronn gemacht und den Faltenwurf seines Talars studiert. Die Bilderstrecke zeigt die nachfolgenden Herstellungsschritte.

 

Gestellbau.

 

Modellieren in Ton.

 

Modellierprozess in Ton beendet. Eine Negativform wird erstellt. Die Silikonschicht ist dünn, damit besser und sauberer entformt werden kann. Anschließend Gipsauftrag.

 

Öffnen der Negativform und Entfernen des Tons.

 

Auskleiden der Form mit Acrystal.

 

Zusammensetzen der Formteile.

 

Wegschlagen der Negativform.

Für die farbliche Gestaltung der Acrystalfigur wurde Acrylfarbe verwendet. Eine Besonderheit sind die Schriften auf der Oberfläche des Talars. Die Künstlerin hat Zitate und Texte aus dem neuen Testament sowie aus einem Buch von Julius Hartmann auf dem Obergewand eingearbeitet. Zwei Schichten unverdünnte Acrystal-Finition sorgten abschließend für die nötige Wetterfestigkeit.

Nach dem Anliefern des Stahlrahmens ins Atelier von Frau Feil, schweißte sie dort die Armierungseisen im Inneren der Figur auf die Stahlplatte. Im Kranwagen wurde das Kunstwerk nach Weil der Stadt transportiert und auf dem Hof des Brenzhauses, dem Geburtshaus des Reformators, aufgestellt.

Durchweg positive Reaktionen auf ihr Werk hat Birgit Feil erfahren. Das mit Acrystal ummantelte Streichholz, das in der Hand von Brenz lag, hat es einem Bewunderer wohl so sehr angetan, dass er es mitgenommen hat. Die Künstlerin sieht das gelassen und wünscht sich, dass es bei seinem neuen Besitzer ein Feuer der Begeisterung für die Reformation beziehungsweise den Glauben entfachen wird.

Bis zum 31. Oktober 2017 kann man die lebensgroße Darstellung von Johannes Brenz zusammen mit 21 weiteren Kunstwerken auf dem Skulpturenweg Weil der Stadt bewundern.

Zusätzliche Informationen unter www.birgitfeil.de

Text: PKM Petra Kieninger Marketing
Fotos: Birgit Feil