Thema Technik

Vermeidung von Luftblasen


Wer angerührtes, flüssiges Acrystal-Gemisch schwungvoll in eine Form gießt und anschließend nur noch wartet, bis die Masse ausgehärtet ist, erlebt beim Entformen eine böse Überraschung: An der Oberfläche sind kleine, runde Vertiefungen zu sehen, die durch Lufteinschlüsse entstanden sind.

Das Gießen von blasenfreien Modellen ist zum Glück kein Kunststück. Anwendungstechniker Herbert Kiefer empfiehlt folgende Vorgehensweisen:

Vorsichtiges Anrühren
Achten Sie bereits beim Mischen der Acrystal-Komponenten darauf, dass Sie so wenig Luft wie möglich einrühren. Besonders gut geeignet ist hierfür der Mischflügel aus Aluminium aus unserem Sortiment, den Sie auf Bohrmaschine oder Akkugerät aufsetzen können (Durchmesser 80 mm, Artikel-Nr. 19.41).

Sorgfältiges Eingießen
Beginnen Sie mit dem Einfüllen aus geringer Höhe an der tiefsten Stelle der Form und lassen Sie die flüssige Masse langsam aufsteigen. Sie können zudem über einen Spatel eingießen, um so die Luftbläschen zum Zerplatzen zu bringen.
→ Lufteinschlüsse werden verringert, aber nicht gänzlich vermieden.

Ausklopfen der Form
Nachdem Sie die Acrystal-Flüssigkeit langsam in die Form eingefüllt haben, klopfen Sie die Form vorsichtig mehrmals auf den Tisch oder rütteln sie etwas hin und her. Dabei sehen Sie deutlich, wie die Luftblasen nach oben steigen. Verbleibende Bläschen auf der Oberfläche, also auf der Rückseite des Werkes, können Sie mit einer Nadel zum Aufplatzen bringen.
→ Die schnellste Methode, allerdings nur bei kleinen Formen anwendbar.


Einstreichen der Form
Bevor Sie mit dem Gießen beginnen, streichen Sie mit einem Pinsel sorgfältig eine dünne Schicht Acrystal in die Innenseite der Form ein. So erzielen Sie eine weitgehend porenfreie Oberfläche. Danach füllen Sie langsam die restliche Masse auf. Anschließend können Sie die Form noch ausklopfen.
→ Dieser Vorgang eignet sich nur für Formen, die überall mit dem Pinsel zugänglich sind.

Verwendung eines Rüttlers
Wenn Sie häufig Kunstharz oder Gips vergießen, lohnt sich die Anschaffung eines Rüttlers, auf den man die Form während des Gussvorgangs stellt. Ein Motor versetzt die flüssige Acrystal-Mischung in Schwingungen, durch die Rüttelbewegung werden die Luftblasen an die Oberfläche getrieben. Wenn Sie immer nur kleine Mengen einfüllen und jedes Mal warten, bis alle Bläschen nach oben gestiegen sind, werden Sie beim Entformen mit einer perfekt glatten Oberfläche belohnt.
→ Die Anschaffung zahlt sich aus, wenn Sie Wert auf eine porenfreie Oberfläche legen.


Einsatz eines Vakuumgeräts

Bei diesem Vorgang wird die angerührte Masse evakuiert. Durch eine Pumpe, die die miteingerührte Luft absaugt, und einem in dem Gerät befindlichen Rüttler, entweichen nahezu alle Luftblasen, die sich in dem Acrystal-Gemisch befinden.
→ Bei großen Formen, die wegen ihres Gewichts nicht bewegt werden können, ist der Einsatz eines Vakuumgeräts die einzige Möglichkeit, blasenfreie Modelle zu erhalten.

Wichtig: Bei manchen Prozessen ist es nötig, die Topfzeit durch Zugabe von Verzögerer zu verlängern, damit die flüssige Masse nicht fest wird, bevor der Vorgang abgeschlossen ist.