Nasspressen

Unter Nasspressen versteht man die Verarbeitung flüssiger Reaktionsharze und Verstärkungsfasern in zweiteiligen Formen, die mittels einer Presse geschlossen werden. Das Harz wird dabei meist zentral oder nach einem festen Gießplan auf das Faserpaket gegossen.

Während des Schließvorgangs verteilt sich das Harz im gesamten Formnest und benetzt die Verstärkungsfasern.  Nach einer Härtungsphase wird das Werkzeug geöffnet und das Formteil entnommen. In beheizten Werkzeugen sind Taktzeiten von wenigen Minuten realisierbar.

Die Formteile zeichnen sich durch einen sehr hohen Faservolumenanteil aus und sind beidseitig glatt. Von der Beschickung der Form mit vorgeformtem Faserhalbzeug, über  das druck- und geschwindigkeitsgeregelte Zufahren und Zuhalten, bis zu Auswerfersystemen, die die Entformung unterstützen: das Nasspressen lässt sich in hohem Maße automatisieren und programmierbar steuern.
 
Je nach Größe der Fertigungsserie werden Werkzeuge aus Kunstharz, Alu oder Stahl verwendet. Die Pressenbelegungszeit lässt sich durch Einsatz von Schiebetischpressen und Wechsel-Unterschalen reduzieren.